Planung/ Konzept Obstbaumgarten
Einleitung
Obstbaumgärten sind altes Kulturgut, jedoch immer seltener zu finden. Kleingärten sind
ein wichtiger Teil urbanen Grüns. Sie dienen nicht nur den einzelnen Pächtern, sondern
sind auch Bestandteil der Grünversorgung und wirken als ökologische Ausgleichsräu
me. In Riesa haben Kleingärten eine lange Tradition.
Auch in Zukunft sollen Kleingärten ein wichtiger Teil der Grünversorgung für die Rie
saerinnen und Riesaer sein. Die Kleingartenanlagen sollen durch Gestaltung attraktiver
gemacht werden. Das Kleingartenwesen soll unter den aktuellen Rahmenbedingungen
nachhaltig gesichert werden.
Kleingartenanlage „Rostocker Str. 1“ e.V.
Parzellen: 74 Leerstehend: 2
Baumformen und Alter der zu pflanzenden Bäume
Die Standardbaumform für Obstbaumgärten ist der klassische Hochstamm mit einer
Stammhöhe von mindestens 1,8 m, bevor die ersten Aste beginnen. Neuerdings sieht
man auch schon Hochstämme mit 2 m bis 2,2 m Stammhöhe — das erscheint mir per
sönlich doch eher etwas übertrieben, es sei denn, man möchte zwischen den Bäumen
Pferde grasen lassen.
In ruhigen Lagen, wo kein Vandalismus zu befürchten ist, können Jungbäume mit 7—10
cm Stammumfang gepflanzt werden, sie habe ja in der Regel alle Zeit der Welt, zu
stattlichen Bäumen heranzuwachsen. In der Nähe von Wohngebieten, wo möglicher
weise Vandalismus die Bäume zu ruinieren droht, sollte man auf stärkere Stammum
fänge von 12 bis 14 cm ausweichen, die dann 2-3 Jahre älter als die dünneren Jung
bäume und entsprechend teurer sind.
Es müssen nicht zwangsläufig nur Hochstämme auf eine Obstwiese gepflanzt werden.
Halbstämme ergeben auch robuste und gesunde Bäume, sie sind aber für Kinder und
Senioren viel leichter erntbar und kommen meist früher in Ertrag. Auf lange Sicht wer
den diese Bäume allerdings dann teilweise nicht so alt wie Hochstämme und bieten
deshalb später nicht im gleichen Maße Höhlungen und Totholz als wichtige Kleinle
bensräume für Vögel und Insekten.
Im Erwerbsobstbau des frühen 20. Jahrhunderts kannte man das „Bleiber-Weicher
System“: man pflanzte die langfristig zu kultivierenden Sorten als Hochstamm auf etwa
10 m Abstand und setze auf halber Strecke mitten dazwischen schnell in Ertrag kom
mende Halbstämme. Das Problem war dann allerdings häufig, dass, wenn die Hochstämme
schließlich den ihnen eigentlich zustehenden Platz auszufüllen begannen, dortdann im Vollertrag stehende Halbstämme standen, die man nicht fällen mochte, sodass
sich die Kronen der beiden Baumtypen bald gewaltig „in die Haare“ gerieten.
Wenn der Boden gut genug ist, kann man auch schwachwüchsige Obstbäume (z.B.
Unterlage M7 oder MMIO6) in die Anlage integrieren.
Kostenträger
ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH
Gröbaer Straße 3
01591 Riesa
Verband der Gartenfreunde Riesa e.V.
Paul- Greifzu- Straße 22
01591 Riesa
Ausführender
Kleingartenverein „Rostocker Str. 1
Verband der Gartenfreunde Riesa e.V.
Paul- Greifzu- Straße 22
01591 Riesa